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        Informationen zur Gentechnik im Lebensmittel- und Agrarbereich

    Aktuelles und Wissenswertes zur Gentechnik und Lebensmittelbiotechnologie

BGF Aktuelles und Wissenswertes zu gentechnischen Veränderungen bei  Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren
          (GVO), Gentechnik und Lebensmittelbiotechnologie: Anwendungen, Nachrichten, Stellungnahmen, Gesetze


         Aktuelles:   Nichts ist aktueller als die tagesaktuellen Presse- und Medienberichte.

                            Die ► Presse- und Medienberichte finden Sie hier   

                           

  Neue Publikationen zur Thematik sind in den wöchentlichen ► Sunday Evening News aufgelistet. 


Aktuelles

2024

EU-Parlament: Debatte und Abstimmung im EU-Parlament über den Kommissionsvorschlag zur Regulierung von Pflanzen aus neuen genomischen Techniken (NGT)


Das Parlament wird seinen Standpunkt für die Verhandlungen mit den EU-Staaten über EU-Vorschriften für neue genomische Techniken festlegen. Ziel ist es, das Lebensmittelsystem nachhaltiger und widerstandsfähiger zu machen, indem verbesserte Pflanzensorten entwickelt werden, die klima- und schädlingsresistent sind, höhere Erträge liefern oder weniger Düngemittel und Pestizide benötigen.


Weitere Informationen (https://www.europarl.europa.eu/news/de/agenda/briefing/2024-02-05/2/neue-genomische-verfahren-debatte-und-abstimmung-uber-neue-eu-vorschriften). Pressemitteilung nach der Ausschussabstimmung am 24.01.2024 (Englisch) (https://www.europarl.europa.eu/news/en/press-room/20240122IPR17027/new-genomic-techniques-meps-want-to-ban-all-patents-for-ngt-plants).

 
Abstimmung: Mi., 07.02.2024: 307 Stimmen für eine Reform, 263 Gegenstimmen, 41 Enthaltungen


Pressemitteilungen:


► EU-Parliament: New Genomic Techniques: MEPs back rules to support green transition of farmers

 

► AFBV-WGG-EU-SAGE-GfPB: Das Europäische Parlament erkennt die Notwendigkeit der neuen genomischen Techniken


► AFBV-WGG-EU-SAGE-GfPB: The European Parliament recognises the value of NGTs


   07.02.2024

Die Kommission hat am 26.01.2024 den gv-Mais Bt 11 x MIR 162 x MIR 604 x MON 89034 x 5307 x GA 21 neu zugelassen und für zwei gv-Raps-Pflanzen Ms8 Rf3; Ms8 x Rf3 sowie GT 73 die Zulassung erneuert.

                                                                            ► zusätzliche  Informationen


                                                                     27.01.2024

► WGG-Pressemitteilung: EU-Umweltausschuss stimmt für eine evidenzbasierte Regulierung von

    Pflanzen aus den neuen genomischen Techniken


► WGG-AFBV Press release: EU Environment Committee votes in favour of an evidence-based

    regulation of plants derived from new genomic techniques


                                                                                                                     25.01.2024


► AFBV-EU-SAGE-WGG: Offener Brief an die Mitglieder des ENVI-Ausschusses zur Regulierung von

    Pflanzen aus den neuen genomischen Techniken


► AFBV-EU-SAGE-WGG: Offener Brief an die Mitglieder des ENVI-Ausschusses zur Regulierung von

    Pflanzen aus den neuen genomischen Techniken

19.01.2024


Jahresrückblick 2023


Der unsägliche Krieg in der Ukraine dauert bereits 667 Tage und ein Ende ist nicht absehbar. Im Oktober hat ein neuer Krieg im Nahen Osten durch den brutalen und menschenverachtenden Überfall der Hamas auf den Süden von Israel begonnen. Die Reaktion Israels ist durchaus nachvollziehbar, aber durch die Flächenbombardierung im Gazastreifen leidet vor allem die Zivilbevölkerung. Das Kriegsziel – die Vernichtung der Hamas – kann sicher nicht erreicht werden. Aber was ist das Ziel nach dem Krieg?


Beide Kriege haben Wirkungen auf die gesamte Welt und dies nicht nur in Bezug den Erhalt der Lieferketten und die Energieversorgung.

 

Ein weiteres Krisenjahr ist zu Ende gegangen. Viele begleiten uns leider auch ins Jahr 2024 und für Deutschland kommt noch die Haushaltskrise hinzu. Sie wird für Deutschland in vielen Bereichen die Preise steigen lassen, Belange im Klimawandel und Umweltschutz beeinträchtigen, Förder- und Forschungsprojekte nicht nur beeinflussen, sondern verzögern oder sogar verhindern.

 

Erstmals seit Jahrzehnten wurden für das deutsche Wissenschaftsministerium wieder Mittel (50 Mill. Euro) für Forschungen zu modernen Verfahren der Genomik (Gentechnik) zur Verfügung gestellt. Unklar ist allerdings ob das Forschungsprogramm aufgrund der Haushaltskrise zum Tragen kommt.

 

Weiterhin werden von Teilen der Politik und der Öffentlichkeit die mangelnden beruflichen Perspektiven junger Wissenschaftler (w/m/d) aus dem Bereich der modernen Biotechnologie in Deutschland kaum beachtet.

 

Deutschland hat sich aufgrund des Koalitionsvertrages stets bei den Abstimmungen im Komitologieverfahren für regulierte Produkte (gv-Pflanzen, Glyphosat) der Stimme enthalten. Hierdurch konnte nie eine qualifizierte Mehrheit für oder gegen den Kommissionsvorschlag erreicht werden. Die Kommission musste eine Entscheidung herbeiführen.

 

In der Sitzung 20.11.2023 der europäischen Agrarminister am zur Beratung über den Kommissionsvorschlag zu Regulierung von genomeditierten Pflanzen hat sich Deutschland ebenfalls der Stimme enthalten. Hier gehen allerdings die Beratungen 2024 in die nächste Runde.

 

Neue genomische Techniken (NGT)

 

Am Mittwoch, 05.07.2023, hat die EU-Kommission ihren langerwarteten Vorschlag zur Regulation gewisser genomeditierter Pflanzen veröffentlicht. ► „Vorschlag für eine VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über mit bestimmten neuen genomischen Techniken gewonnene Pflanzen und die aus ihnen gewonnenen Lebens- und Futtermittel sowie zur Änderung der Verordnung (EU) 2017/625“

 

Der Vorschlag sieht die Einführung von zwei Kategorien genomeditierter Pflanzen vor:

Die Gruppe der NGT-1-Pflanzen. Sie werden Pflanzen aus konventionellen Züchtungsverfahren gleichgestellt. NGT-1-Pflanzen, die als Lebens- und Futtermittel in Verkehr gebracht werden, benötigen keine Kennzeichnung oder Rückverfolgbarkeit. Als Saatgut benötigen NGT-1-Pflanzen jedoch eine Kennzeichnung.


Die Gruppe der NGT-2-Pflanzen unterliegt weitgehend den Anforderungen der bestehenden Gentechnikgesetzgebung.

 

Mit dem Vorschlag begann

a) der vorgeschriebene Weg zur Umsetzung in eine Verordnung und

b) die wissenschaftliche sowie politische Diskussion.

 

Der Vorschlag wurde je nach Einstellung zur Gentechnik allgemein und zu modernen Züchtungsmethoden sehr kontrovers aufgenommen (► Rückmeldungen zum Kommissionsvorschlag). Insbesondere Ökoverbände sehen in ihr das Ende einer ökologischen Landwirtschaft und die Erzeugung von Lebensmitteln ohne Gentechnik.

 

Spanische Ratspräsidentschaft hat sich die intensiv für die Umsetzung des Vorschlags der Kommission im Gesetzgebungsverfahren eingesetzt. Es standen die Beratungen und Abstimmungen in den Ausschüssen des Europäischen Parlaments und den Mitgliedstaaten an. Am 20.11.2023 tagten der Agrarministerrat (AGRI-Counsil) und der Agrarausschuss (AGRI-Committee). Während im Agrarministerrat auf Grund der Enthaltung Deutschland keine Einigung über den Kommissionsvorschlag erzielt werden konnte, wurde im Agrarausschuss der Kommissionsvorschlag mit Änderungen angenommen. Im Januar 2024 geht es weiter mit den Beratungen und der Abstimmung im ENVI-Committee.


Ab Januar 2024 übernimmt für die nächsten sechs Monate Belgien die Ratspräsidentschaft.

 

Grüne Gentechnik – Pflanzen


Zulassung von gv-Pflanzen für den Import als Lebens- und Futtermittel


Die Kommission hat 13 gentechnisch veränderte Pflanzen für den Import als Lebens- und Futtermittel zugelassen. 7 gv-Pflanzen wurden erstmals zugelassen und für 6 wurde die Zulassung erneuert. Die durchschnittliche Zeitdauer für die Bearbeitung der Anträge - vom Eingang bei der EFSA bis zur Zulassung durch die Kommission betrug für Neuzulassungen 51,2 Monate und die die Erneuerung der Zulassung 28,1 Monate (► Zulassungen 2023)

 

Für sechs gv-Pflanzen sind 2023 Anträge für die Sicherheitsbewertung bei der EFSA eingegangen. Für Mais MON 810 und DP-023211-2 sind die Sicherheitsbewertungen abgeschlossen, aber die Stellungnahmen wurden 2023 nicht mehr veröffentlicht. Für fünf weitere gv-Pflanzen wurden die Stellungnahmen noch 2023 veröffentlicht, wobei für zwei (Mais GA21xT25 und Mais 87419) auch noch 2023 die Zulassung erfolgte.

 

Lebensmittelbiotechnologie / Weiße Gentechnik – Enzyme

 

2023 wurden durch das CEP-Panel für insgesamt 71 Lebensmittelenzyme die Sicherheitsbewertung abgeschlossen. Für 61 Lebensmittelenzyme wurden die Stellungnahmen in 2023 veröffentlicht (► 2023 abgeschlossene Sicherheitsbewertungen). Unter den 61 Lebensmittelenzymen wurden 23 mithilfe von gv-Mikroorganismen gewonnen.

 

2023 sind 101 Anträge zur Sicherheitsbewertung von Lebensmittelenzymen bei der EFSA eingegangen (► ausstehende Sicherheitswertungen).

 

In Hinblick auf die Veröffentlichung einer „Union-List“ für verkehrsfähige Lebensmittelenzyme sind aus der Liste der Anträge, die bis zum Stichtag 11.03.2015 noch für insgesamt 67 Lebensmittelenzyme zu bewerten, wobei für 7 die Anträge dem Panel noch nicht zur Bewertung vorgelegt worden sind (► Stichtagsliste). Da für die Lebensmittelenzyme aus der Stichtagsliste der Zeitraum für die Sicherheitsbewertung nicht vorgeschrieben ist, aber die Unionsliste erst nach der Bewertung aller Lebensmittelenzyme aus der Stichtagsliste erstellt werden soll (kann), ist vermutlich nicht vor Ende 2026 mit der Union-List zurechnen.

 

02.01.2024


Dahm J. und Arboleas M.S.: 2023 in der EU-Agrarpolitik: Ein Jahr der Hindernisse und

Blockaden

Debatten und politische Entscheidungen rund um Landwirtschaft und Lebensmittel sind üblicherweise emotional und oft stark polarisierend. Im Jahr 2023 gab es in der EU-Agrar- und Lebensmittelpolitik jedoch ein neues Ausmaß an Blockaden und Dramen.

https://www.euractiv.de/section/farm-to-fork-strategie/news/2023-in-der-eu-agrarpolitik-ein-jahr-der-hindernisse-und-blockaden/

2023

AFBV-EU-SAGE-WGG - Offener Brief an Mitglieder des Europäischen Parlaments

Neue genomische Techniken (NGTs) sind wesentliche Bausteine, um mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und der Ernährungssouveränität in Europa zu erreichen. Die drei europäischen wissenschaftlichen Vereinigungen - AFBV (Französischer Verband für Pflanzenbiotechnologie), EU-SAGE (European Sustainable Agriculture Through Genome Editing) und WGG (Wissenschaftskreis Genomik und Gentechnik) sowie 183 europäische Wissenschaftler/- innen teilen diese Auffassung. Sie haben sich daher in einem offenen Brief an Mitglieder (m/w) des Europäischen Parlaments gewandt und eine rasche Verabschiedung des von der Kommission am 5. Juli vorgelegten Entwurfs einer NGT-Verordnung angemahnt.

 

► Der offene Brief


Neue genomische Techniken (NGTs) sind der Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und zur Ernährungssouveränität in Europa.“


in Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch vor.


13.12.2023

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