DIE GRÜNEN Gentechnik und Landwirtschaft

Die Grünen und ihre Ablehnung der Gentechnik in der Landwirtschaft und bei Lebensmitteln



Gentechnik in der Landwirtschaft - geben DIE GRÜNEN ihre Ablehnung auf?

von Marianna Schauzu                                                                                     



Die Grünen sind bekannt als Gentechnik-Skeptiker. Doch die generelle Ablehnung der Gentechnik wird derzeit von einigen Abgeordneten und Mitgliedern der Partei in Frage gestellt, die dazu ein gemeinsames Positionspapier vorgelegt haben. Gentechnik-kritische Parteimitglieder haben darauf mit einem Debattenbeitrag reagiert, in dem weiterhin "eine gentechnikfreie Land- und Forstwirtschaft" gefordert wird.



Werden die Grünen zu Befürwortern der Gentechnik? Im einstimmig beschlossenen Programm von Bündnis 90/Die Grünen zur Bundestagswahl 2009 [1] hieß es noch: "Wie die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher lehnen auch wir GRÜNE Gentechnik auf unserem Teller ab. (...) Wir setzen uns deshalb für ein Verbot von Gentech-Pflanzen ein, die Menschen, Umwelt und die gentechnikfreie Produktion gefährden." Und weiter: "Wer GRÜN wählt, wählt Essen und Felder ohne Gentechnik." So auch im Wahlprogramm 2013: „Wir Grünen setzen auf 100 Prozent Bio und regionale Produkte. Garantiert mit höchster Qualität (…). Auch Gentechnik hat auf Feldern und im Futtertrog nichts verloren." Im Bundestags-Wahlprogramm von 2017 mit dem Titel "Zukunft wird aus Mut gemacht" war die "nachhaltige Landwirtschaft" eines der Ziele. Dazu hieß es: "Mit uns wird Deutschland auf eine nachhaltige Landwirtschaft umsteigen – ohne Ackergifte und Gentechnik."[2]



Und noch heute ist auf der Themen-Website der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen unter Gentechnik zu lesen: "Wir Grüne im Bundestag treten für Lebens- und Futtermittel ohne Gentechnik ein. Wir wollen eine Landwirtschaft, die mit der Natur arbeitet, statt sie mit Gift und Genen zu bekämpfen."[3]



Diese Einstellung scheint jedoch inzwischen ins Wanken zu geraten. Am 10. Juni 2020 haben 22 Parteipolitiker sechs Thesen zur Neubewertung der Gentechnik vorgelegt. Ziel ist ein neues grünes Grundsatzprogramm, das neue Antworten für neue Zeiten geben soll. "Maßstab für neue Antworten sind die jeweiligen Chancen für einen gesunden Planeten und damit zum Wohl von Mensch und Umwelt." Geht es nach den 22 Politikern, so ist es Aufgabe der sich als ökologisch-sozial verstehenden Partei, "Anwendungen der Biotechnologie differenziert nach ihrem Potential und möglichen Risiken für eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft zu bewerten - sowohl lokal als auch global".



Die Autoren gehen davon aus, dass die sich aus dem Klimawandel ergebenden Herausforderungen in der Landwirtschaft nicht ohne neue Technologien bewältigen lassen: Zwar bergen "Ökolandbau, veränderte Anbaumethoden und Fruchtfolgen sowie die Wiederentdeckung alter Sorten (...) weiterhin viel ungenutztes Potenzial für eine nachhaltige Landwirtschaft und stellen teilweise bereits verfügbare Lösungen dar". Doch die zu erwartenden "immer kürzer getakteten gravierenden Folgen des Klimawandels" erforderten Anpassungsmaßnahmen in der Landwirtschaft, "die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht alleine durch Veränderungen in Anbau und Saatauswahl zu leisten sein werden". Notwendig seien "differenzierte Lösungsansätze (...), die vielversprechende, neue Technologien ebenso wie soziale Innovationen, Wissenschaft und Wirtschaft, Politik und Gesellschaft einbinden".[4]



Dazu gehöre die neue Gentechnik, die in der Landwirtschaft "nicht per se für weniger oder mehr Nachhaltigkeit, sondern (...) potentiell für beides genutzt werden" könne. Von der neuen Präzisionszüchtung mithilfe von Genscheren wie CRISPR-Cas wird nicht nur eine Beschleunigung der Pflanzenzüchtung sondern gleichzeitig die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft in der Europäischen Union erwartet. Die CRISPR-Cas-Methode kann beispielsweise zur Züchtung von Pflanzen angewendet werden, die weniger Düngemittel benötigen und damit die Böden schont. Wenn diese Ziele durch neue Methoden und Verfahren wie CRISPR/Cas9 leichter und schneller erreicht werden könnten, liege darin eine große Chance für eine nachhaltige Landwirtschaft.[5]



Dazu gibt es allerdings auch Gegenstimmen von anderen Abgeordneten der Grünen: "Die Partei B'90/Die Grünen ist von Anfang an eine Partei der offenen Debatte gewesen, deren differenzierte Haltung und Positionierung durch demokratische Abstimmungsprozesse und Kompromisse zustande kommt. Die Veröffentlichung eines Debattenbeitrags durch 22 grüne Mitglieder, in dem zu einem Umdenken der Haltung der Partei bezüglich der neuen Gentechnik aufgerufen wird, ist Teil des stetigen Diskussionsprozesses, der diese Partei ausmacht. Allerdings kann damit in keinster Weise von einem Umdenken der Grünen in Bezug auf die Beherzigung des Vorsorgeprinzips und des EuGH-Urteils von 2018 die Rede sein, wie einzelne Journalisten und Ministerin Klöckner mutmaßten." So sehen es Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz im Europaparlament (Grüne/EFA), und Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik und Bioökonomiepolitik der Bundestagsfraktion.[6]



Weitere 11 Politiker der GRÜNEN "sind für eine gentechnikfreie Land- und Forstwirtschaft“, denn sie sei „ein Standortvorteil für Europa, weil die große Mehrzahl der Verbraucher*innen keine Gentechnik im Essen möchte. Die neue Gentechnik würde es sogar ermöglichen, tierische Gene in Pflanzen einzubauen und umgekehrt. Daher sagen wir GRÜNE auch zur neuen Gentechnik auf dem Acker, im Wald, auf dem Teller und im Tier: NEIN DANKE!"[7]



Doch die Furcht der grünen Gentechnikgegner, die Anwendung der gezielten Mutagenese mit Hilfe der neuen CRISPR-Cas-Methode könne alsbald Einzug in die Landwirtschaft halten, ist gegenwärtig unbegründet: Dem steht die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 25. Juli 2018[8] im Weg, wonach Pflanzen, die mit dieser Methode erzeugt wurden, genau wie gentechnisch veränderte Pflanzen einzustufen sind und daher ebenfalls eine Zulassung erfordern.



Ignoriert hat der EuGH bei seiner Entscheidung allerdings, dass die mit Hilfe von CRISPR-Cas erzeugten Veränderungen im Genom der Pflanzen von spontan in der Natur entstehenden Mutationen in konventionell gezüchteten Pflanzen nicht unterscheidbar und genau so sicher wie diese sind. Wissenschaftler aus 117 Forschungseinrichtungen fordern daher, "die Nutzung neuer Methoden für die züchterische Verbesserung von Kulturpflanzen zu vereinfachen, um die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft in Europa zu ermöglichen“.[9]



Auch die herkömmliche Gentechnik hat sich als sicher erwiesen: Zwischen 1985 und 2010 sind allein in der EU 130 Forschungsprojekte durchgeführt worden, um die Risiken der (alten) Gentechnik in der Landwirtschaft einzuschätzen.[10] Sie sind zu dem Urteil gelangt, dass Biotechnologie und insbesondere gentechnisch veränderte Organismen (GVO) per se nicht riskanter sind als z.B. konventionelle Pflanzenzüchtungstechnologien.[11]



Zu den konventionellen Pflanzenzüchtungstechnologien gehört auch die ungerichtete Mutagenese, d.h. die Erhöhung der spontanen Mutationsrate durch den Einsatz erbgut-verändernder (mutagener) chemischer Stoffe oder ionisierender Strahlen. Die mit dieser Methode erzeugten Pflanzen sind von der Regulierung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) ausgenommen, weil sie aufgrund jahrelanger Erfahrungen als „sicher“ eingestuft werden  Warum dies für die mit der viel präziseren, weil zielgerichteten Mutagenese mittels CRISPR/Cas9 nicht gelten soll, ist nicht nachvollziehbar.

Die derzeit geltende Regulierung von GVO aus dem Jahr 2001 entspricht nicht mehr dem Stand der Wissenschaft – entscheidend ist nicht die Technologie, sondern das Ergebnis. Die meisten Wissenschaftler sehen keinen Unterschied hinsichtlich der Risiken, ob ein Organismus durch radioaktive Strahlung, Chemikalien, oder des der Natur entlehnten "gene editing"-Verfahrens CRISPR/Cas9 genetisch verändert wurde. Entscheidend sind vielmehr die Eigenschaften des neuen Organismus und deren Folgen für Mensch und Umwelt. So sieht es auch der Botaniker und Genetiker Sir David Baulcome, der für die Anwendung der in den USA, Argentinien, Brasilien und Japan erfolgreich genutzen Methode des "gene editing" zur Unterstützung der britischen Landwirte wirbt. Seine Antwort auf die Frage, ob diese Methode mehr oder weniger sicher ist, lautet klar und eindeutig: Gene editing ist mindestens so sicher wie die Methoden der konventionellen Pflanzenzucht.[12]



Die Gruppe der GRÜNEN-Mitglieder, die ein Umdenken ihrer Partei in Bezug auf die Gentechnik fordern, wollen sich nur auf naturwissenschaftlich nachvollziehbare Argumente verlassen, da es nicht ausreiche, eine Technologie als die „natürlichere“ oder „sicherere“ zu bezeichnen, wenn sich dies nicht durch konkrete Fakten belegen lässt. Die Risiken ergeben sich nicht aus den Technologien, sondern aus deren Anwendungen: In der Landwirtschaft kann die Biodiversität auch mit dem Anbau von Bio-Produkten genauso geschädigt werden wie mit Gentechnik. Die Gruppe der GRÜNEN will mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die europaweit für eine Überarbeitung der derzeitigen Rechtslage plädieren, da sie nicht mehr dem aktuellen Stand der Technikfolgenabschätzung entspricht, den Dialog suchen: "Bereits heute ist Europa gegenüber den USA und China bei der Forschung in einigen Gebieten weit abgehängt. Wir sind in Deutschland und Europa keine Insel, sondern müssen unseren Gestaltungsanspruch auch durch fundierte Vorschläge untermauern. Am Anfang steht für uns die Bewertung neuer Technologien im Hinblick auf die jeweilige Anwendung zum Nutzen von Mensch, Tier und Umwelt."[13]



Diese Position der 22 Parteimitglieder, die sich in ihrem Debattenbeitrag zur Verabschiedung des neuen Grundsatzprogramms für die beschriebene zeitgemäße Regulierung des Gentechnikrechts ausgesprochen hatten, ließ sich bei der Abstimmung über den Fraktionsbeschluss vom 16.06.2020 nicht durchsetzen. Darin heißt es: „Wir setzen uns auf allen Ebenen für eine nachhaltige Landwirtschaft ein, die auf Vielfalt, Resilienz und Schonung unserer natürlichen Ressourcen baut. Mit der neuen Methode sind weitere Methoden verfügbar geworden, deren Anwendungsfolgen sich nicht hinreichend abschätzen lassen."[14] 

Immerhin aber diskutieren DIE GRÜNEN über die Gentechnik - die LINKEN leider nicht!  



Referenzen:

[1]    Der Grüne Neue Gesellschaftsvertrag, auf der 30. ordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 8. bis 10. Mai 2009

in Berlin einstimmig beschlossen.



[2]    Zukunft wird aus Mut gemacht, Bundestagswahlprogramm 2017,

https://cms.gruene.de/uploads/documents/BUENDNIS_90_DIE_GRUENEN_Bundestagswahlprogramm_2017_barrierefrei.pdf



[3]    Gentechnik: Für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik

https://www.gruene-bundestag.de/themen/gentechnik



[4]    Neue Zeiten, neue Antworten: Gentechnikrecht zeitgemäß regulieren, Debattenbeitrag, 10.06.2020

https://www.gruene.de/artikel/neue-zeiten-neue-antworten-gentechnikrecht-zeitgemaess-regulieren

 

[5]    Debattenbeitrag vom 10.06.2020

https://www.gruene.de/artikel/neue-zeiten-neue-antworten-gentechnikrecht-zeitgemaess-regulieren



[6]    Pressemitteilung vom 12.06.2020

https://www.martin-haeusling.eu/presse-medien/pressemitteilungen/2549- haeusling-ebner-debatte-um-die-positionierung-der-gruenen-zur-neuen-gentechnik-an-der-klaren-haltung-hat-sich-nichts-geaendert.html



[7]    Debattenbeitrag vom 18.06.2020

https://www.gruene.de/artikel/auch-neue-gentechnik-bleibt-gentechnik-und-wir-gruene-wollen-sie-weiterhin-nicht-essen



[8]   „Vorlage zur Vorabentscheidung – Absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen in die Umwelt – Mutagenese – Richtlinie 2001/18/EG –

Art. 2 und 3 – Anhänge I A und I B;

http://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text=&docid=207002&pageIndex=0&doclang=DE&mode=req&dir=&occ=first&part=1



[9]    Wissenschaftler fordern Modernisierung des europäischen Gentechnik-Gesetzes, 25.07.2019, in: Forschungspolitik Pflanzenforschung (U&K),

https://www.mpg.de/13748381/wissenschaftler-fordern-modernisierung-des-europaeischen-gentechnik-gesetzes



[10]   Chancen der Pflanzenzüchtung nutzen, Leopoldina, 04.12.2020

https://www.leopoldina.org/presse-1/pressemitteilungen/pressemitteilung/press/2685/



[11]   A decade of EU-Funded GMO Research

https://ec.europa.eu/research/biosociety/pdf/a_decade_of_eu-funded_gmo_research.pdf



[12]  British farmers need all the help science can offer. Time to allow gene editing, Sir David Baulcombe, in: The Guardian, 14.06.2020,

https://www.theguardian.com/science/2020/jun/14/british-farmers-need-all-the-help-science-can-offer-time-to-allow-gene-editing



[13]  Debattenbeitrag vom 10.06.2020, a.a.O.



[14]  Fraktionsbeschluss vom 16.06.2020: Neue Gentechnik in der Landwirtschaft verantwortungsvoll regulieren.

https://www.gruene-bundestag.de/files/beschluesse/beschluss-gentechnik.pdf




 

► Der Beitrag ist im "Neues Deutschland" am 3. August 2020 veröffentlicht worden. Hier allerdings ohne die entsprechenden

    Referenzen. Der hier wiedergegebene Text ist das von Frau Schauzu zur Verfügung gestellte Manuskript. bgf-jany dankt hierfür. 

Freie Übersetzung ins Englische



Genetic engineering in agriculture – does the Greens party give up its rejection?

by Marianna Schauzu                                                                                             

 

The Greens Party is known as genetic engineering sceptics. But the general rejection of genetic engineering is currently being questioned by some members of the party itself, who have presented a joint position paper on the subject. However, party members critical of genetic engineering have reacted with an own contribution to the debate, which continues to call for "GMO-free agriculture and forestry".

 

Is the Green Party becoming a supporter of genetic engineering? In the unanimously agreed programme of the party Bündnis 90/Die Grünen for the German 2009 federal elections, it was still stated: "Alike the majority of consumers, we as the Green Party reject genetic engineering on our plates. (...) We therefore advocate a ban on genetically modified plants that endanger people, the environment and a GMO-free production". And further: "Whoever votes the Green Party, votes for  food and fields without genetic engineering." This is still the case for their election programme for 2013: "We Greens are committed to 100 percent organic and regional products. Guaranteed with highest quality (...). Genetic engineering has no place in fields and feeding troughs." In their Bundestag election manifesto for 2017, entitled "The future is made out of courage", "sustainable agriculture" was one of the goals. It said: "With us, Germany will switch to a sustainable agriculture - without arable farming toxins and genetic engineering."

 

And even today you can read, on the website of the Bundestag faction of Bündnis 90/Die Grünen, under the bullet point genetic engineering, you can read: "We Greens in the Bundestag advocate for food and feed without genetic engineering. We aim for an agriculture that works with nature instead of fighting it with poison and genes."

 

However, this attitude seems to be faltering now. On 10th  June 2020, 22 party members presented six theses on the re-evaluation of genetic engineering. The goal is a new green basis program that is to provide new answers for new times. "The yardstick for new answers is the respective chances for a healthy planet and thus for well-being of mankind and the environment." According to the 22 politicians it is the task of the party - which views itself as an ecological-social party -  to "evaluate applications of biotechnology differentiated according to their potential and possible risks for a sustainable and just society - both locally and globally".

 

The authors assume that the challenges in agriculture resulting from climate change cannot be met without new technologies: Although "organic farming, changes in cultivation methods and crop rotations as well as, the rediscovery of old varieties (...) still holds a lot of unused potential for sustainable agriculture and already some of them are available solutions". However, the expected "ever shorter cycles of serious consequences of climate change" require adaptation measures in agriculture, "which in all probability will not be achieved by changes in cultivation and seed selection alone". What is needed are "differentiated approaches (...) that integrate promising new technologies as well as social innovations, science and economy, politics and society".

 

This includes also the new genetic engineering methods, which in agriculture "cannot be used per se for less or more sustainability, but (...) potentially for both". The new precision breeding using genetic scissors such as CRISPR-Cas is expected not only to speed up plant breeding but also to develop sustainable agriculture in the European Union. The CRISPR-Cas method can be used, for example, to breed plants that require less fertilizer and thus protect the soil. If these goals could be achieved more easily and quickly by new methods and procedures such as CRISPR/Cas9 it would represent a great opportunity for sustainable agriculture.

 

However, there are also dissenting voices from other Green Party members: "The party Bündnis 90/Die Grünen has been a party of open debate from the very beginning, whose differentiated stance and positioning is the result of a democratic voting processes and compromises. The publication of a debate paper by 22 party members calling for a rethinking of the party's position on new genetic engineering is part of the ongoing discussion process that characterises this party.

 

However, it is in no way a rethink by the Greens on their adherence to the precautionary principle and the ECJ ruling of 2018, as individual journalists and Minister Klöckner suspected. This is the view of Martin Häusling, agricultural policy spokesman of the Green/European Free Alliance parliamentary group in the European Parliament (Greens/EFA), and Harald Ebner, spokesman for genetic engineering and bio-economic policy of the Bundestag parliamentary group.

 

A group of other 11 politicians of the Green Party "are in favour of GMO-free agriculture and forestry", as it is "a lregional advantage for Europe because the vast majority of consumers do not want genetic engineering in their food. The new genetic engineering would even make it possible to insert animal genes into plants and vice versa. Therefore, we the Greens say also to the new genetic engineering on the field, in the forest, on the plate and in animals: NO THANKS!

 

However, the fear of green opponents of genetic engineering that the application of targeted mutagenesis using the new CRISPR-Cas method could soon find its way into agriculture is currently ill-unfounded: This is already hindered by the decision of the European Court of Justice (EUCJ) of 25th July 2018, according to which plants that are  produced by this method are to be classified in the same way as genetically modified plants and therefore also require a safety assessment and an approval.

 

In its decision, however, the EUCJ ignored the fact that the changes in the genome of plants produced with the help of CRISPR-Cas are not distinguishable from spontaneous mutations occurring in nature in conventionally cultivated plants and are just as safe as these. Scientists from 117 research institutions therefore call for "facilitating the use of new methods for the breeding improvement of crop plants to enable the development of sustainable agriculture in Europe".

 

Classic genetic engineering has also proven to be safe: Between 1985 and 2010, over 130 research projects were carried out in the EU alone to assess the risks of (“old”) genetic engineering in agriculture. They have come to the conclusion that plant biotechnology and in particular genetically modified organisms (GMOs) are not per se riskier than, for example, conventional plant breeding technologies.

 

Conventional plant breeding technologies also include non-directed mutagenesis, i.e. the increase in the spontaneous mutation rate through the use of mutagenic chemical substances or ionising radiation. Plants produced with this method are excluded from the regulation of genetically modified organisms (GMOs) because they are classified as "safe" on the basis of many years of experience Why this should not apply to those technologies with a much more precise, because targeted mutagenesis using CRISPR/Cas9 is not understandable.

 

The current regulation of GMOs from 2001 no longer reflects the state of the art - it is not the technology that is decisive, but the result. Most scientists do not see any difference in terms of risks whether an organism has been genetically modified by radioactive radiation, chemicals or by a "gene editing" process CRISPR/Cas9 borrowed from nature. The decisive factor is rather the properties of the new organism and their consequences on humans and the environment. This is also the view of botanist and geneticist Sir David Baulcome, who is promoting the use of gene editing in the USA, Argentina, Brazil and Japan to support British farmers. His answer to the question of whether this method is more or less safe is clear and unequivocal: gene editing is at least as safe as conventional plant breeding methods.

 

The group of Green Party members who call for  a rethink on genetic engineering only want to rely on scientifically sound arguments, as it is not enough to simply describe a technology as "more natural" or "safer" if this cannot be proven by concrete facts. The risks do not arise from the technologies, but from their applications: In agriculture, biodiversity can be damaged by the cultivation of organic products just as much as by genetic engineering. The Green group wants to seek dialogue with scientists who are calling for a revision of the current legal situation throughout Europe because it no longer corresponds to the current state of the art in technology assessment: "Europe is already far behind the USA and China on research in some areas. Germany and Europe, are not an island, and we must underpin our claim to shape the future with well-founded proposals. For us, the first step is to evaluate new technologies in regard to their respective applications for the benefit of humans, animals and the environment.

 

This position of the 22 party members, who in their contribution to the debate on the adoption of the new basic programme had spoken out in favour of the described modern regulation of genetic engineering law, could not be pushed through in the vote on the parliamentary group resolution of 16th June 2020. It states: "We are committed at all levels to sustainable agriculture based on diversity, resilience and the conservation of our natural resources. By the new method, other methods have become available whose application consequences cannot be sufficiently assessed".

 

But at least the Green Party is discussing genetic engineering - unfortunately the party Die LINKE is not! 


 




bgf - Jany 07.08.2020



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