Die Erzeugerländer USA, Brasilien und Argentinien sind auch die Hauptexporteure für Sojabohnen und Sojabohnenverarbeitungsprodukte (Statista). Im Wirtschaftsjahr 2014/15 hat Brasilien erstmals die USA als Hauptexporteur abgelöst (Exportanteile: Brasilien 40,2%, USA 39,8, Argentinien 9,1%). 2015/16 werden für Brasilien ein Sojabohnenexport von fast 50 Mill t und für Sojabohnenschrot von 14,8 Mill. t erwartet. Gemeinsam mit Kanada und Paraguay decken Brasilien, die USA und Argentinien nahezu 90% des weltweiten Sojahandels ab.
Hauptimporteure sind China (72,9 Mill. t), die EU-Länder (13,5 Mill.t), Mexiko 3,7 Mill: t) und Japan (2,7 Mill. t). Die Einfuhr von Sojabohnen in die EU bewegt sich in den letzten 20 Jahren stets im Bereich um die 13 Mill. Tonnen. Die in die EU-Staaten importierten Sojabohnen werden zu Öl und Schrot weiterverarbeitet. Das Schrot wiederum gelangt zu mehr als 95% als eiweißreiches Futtermittel auf den Markt. Aber auch in den Erzeugerländern werden die Sojabohnen prozessiert und der Schrot als Futtermittel exportiert. Hier sind Argentinien, Brasilien und die USA die Hauptexporteure. Die EU-Staaten beziehen ihr Sojaschrot fast ausschließlich aus Brasilien (ca. 19 Mill. t). Die weltweiten Handelsströme für Sojabohnen, -öl und –schrot hat der
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Verband der Ölsaaten-verarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID)
zusammengestellt. 2015 importierte Deutschland 3,7 Mill t. Sojabohnen und 2,9 Mill t. Sojaschrot.
Sojabohnen in der Europäischen Union (EU-28)Die Länder der Europäischen Union einschließlich Deutschland haben einen hohen Bedarf an Sojabohnen und –schrot. Diesen kann sie nicht über den Sojaanbau in den EU-Ländern decken. Über die letzten 25 Jahre ist der Import von Sojabohnen nahezu konstant geblieben (ca. 13,5 Mill. t), während für Sojaschrot von 1990 bis 2015 eine Verdopplung von 9,5 auf 20 Mill. t. zu verzeichnen ist.
In der EU beschränkt sich der Sojaanbau, meist bedingt durch die klimatischen Bedingungen, auf nur wenige Länder. Die Kultivierung von gv-Sojabohnen ist nicht erlaubt. 2015 wurden in den EU-Ländern (EU-28) 2,1 Mill. t Sojabohnen* geerntet (AWI; IT). Hieran trägt das Haupterzeugerland Italien mit mehr als 50% (1,12 Mill. t) Anteil bei. Zu den Haupterzeugerländern gehörten noch Frankreich und Rumänien. Österreich als „Musterland“ für den gentechnikfreien Sojabohnenanbau (Donau-Soja) erzeugte lediglich 0,14 Mill. t. Für die Statistik zählt Donau-Soja bei den Erzeugermengen in der Regel die Staaten Rumänien und Ukraine hinzu und kommt zu Werten bis 5,4 Mill. t. gentechnikfreie Sojabohnen. Inwieweit Sojabohnen in der Ukraine tatsächlich gentechnikfrei und diese Sojabohnen als einheimische anzusehen sind, bleibt zu hinterfragen. In den EU-Staaten werden auf ca. 0,3% der Ackerfläche Sojabohnen angebaut. Für die Futtermittelerzeugung insgesamt werden ca. 75% genutzt.
* Angaben schwanken je nach Statistik und Einrechnung unterschiedlicher Länder zwischen 1,4 – 2,1 Mill. t.